Gurken sind Alleskönner
96 Prozent – so hoch ist der Wasseranteil der Gurke. Dadurch hat sie einen besonders frischen Geschmack. Bei dem Gemüse denken viele zunächst an die klassische Salatgurke aus dem Supermarkt. Doch: Gurke ist nicht gleich Gurke.
Die Mini-Gurken zum Beispiel ähneln der Salatgurke, sind aber deutlich kleiner, etwas fester und lassen sich gut als Snack essen. Ein Alleskönner ist die Landgurke, die mittelgroß ist und eine recht raue Schale hat. Da sie etwas fester ist, lässt sie sich sowohl roh verarbeiten als auch garen. Zum Kochen eignen sich Schmorgurken, im Gurkenglas landen klassischerweise Einlegegurken. Die Gurke steckt also voller Vielfalt. Dies ist ein Grund dafür, dass der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt sie zum Gemüse des Jahres 2019/2020 gekürt hat
Egal, ob gewürfelt oder eingelegt, geschmort oder püriert: In der Küche ist die Gurke ein Alleskönner. „Gurken eignen sich perfekt, wenn man eine knackige Komponente in ein Gericht einbringen möchte“, schwärmt Sophia Hoffmann, Köchin und Autorin in Berlin. Somit machen sich frische oder eingelegte Gurken gut in Bowls und Salaten, peppen aber auch Kartoffelstampf oder das Pausenbrot auf.
Gurkensalat und Gurken-Spaghetti
Ein Klassiker ist der Gurkensalat. Ganz anders als gewohnt ist das Ergebnis, wenn man den Salat verprügelt. „Dabei schlägt man mit einem Nudelholz oder einem großen Messer auf die Gurke ein, bis die Struktur aufplatzt. So kann das Dressing später besser einziehen“, erklärt Hoffmann. Hat man sich genug an der Gurke ausgetobt, schneidet man sie mundgerechte Stücke und serviert sie mit einem Dressing aus Sesamöl, Chili, Knoblauch und Sojasoße.
Wer Gurkensalat mag, findet womöglich auch Gefallen an Gurken-Nudeln. Mit einem Spiralschneider kann man aus einer Salatgurke Spaghetti schneiden. Die Nudeln werden roh serviert und können nach Belieben garniert werden. Soll es ganz schnell gehen, tut es der Griff zum Pesto. Da Gurken-Spaghetti längst nicht so stark sättigen wie herkömmliche Nudeln, sollte die Portion etwas größer ausfallen, etwa eine Gurke pro Person ist empfehlenswert.
Schälen oder nicht schälen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Bei Bio-Gurken kann man sie ruhig mitessen, denn in der Schale stecken viele Vitamine. Ist die Haut jedoch schon etwas schlapp oder besteht der Verdacht, dass die Gurke gespritzt wurde, sollte man besser schälen.
Gurken-Getränke
In der Gurke steckt viel Wasser – das macht sie ideal für Getränke wie Saft oder Smoothies. So kann man das Gemüse etwa zusammen mit Äpfeln, Karotten oder Sellerie entsaften. Säfte und Smoothies sind eine gute Verwertung, wenn die Gurke schon etwas länger gelegen hat. Dass sie etwas schlapp ist, fällt dann gar nicht mehr auf.
Süß-spritzig wird es im Glas, wenn man sich eine Gurken-Limonade zubereitet. Dafür erhitzt man zunächst Zucker in Wasser, bis er sich aufgelöst hat und püriert nebenbei eine Gurke. Püree und Sirup werden dann gemischt und sollten mindestens 30 Minuten ziehen. Im letzten Schritt wird die Mischung durch ein sauberes Küchentuch oder ein feines Sieb gefiltert. „Übrig bleibt ein Sirup, den man mit Mineralwasser oder Sekt aufgießen kann. So kann die Gurke sogar als Aperitif zum Einsatz kommen“, sagt Hoffmann. (dpa/dls)