Senf würzt und heilt
Kaum ein Gewürz besitzt so weit zurück reichende Wurzeln wie der Senf. Die scharfen Körnchen werden vielfach auch als Heilmittel genutzt. Als Gewürz wird Senf zu vielen Gerichten genossen. Doch wo liegen die Ursprünge der gelb blühenden Pflanze?
Durch die Römer vom Heilmittel zur Speisewürze
Den Griechen war der Senf bereits 400 vor Christus aufgrund seiner Heilkraft bekannt. Erst hunderte Jahre später wurde er von den Römern auch als Würzmittel verwendet. Diese brachten die kleinen Samenkörner von ihren Feldzügen aus Asien mit und verbreiteten sie im gesamten Reich. Im frühen Mittelalter gelangte der Senf schließlich nach Mitteleuropa, wo er sich bei adeligen Herrschern rasch großer Beliebtheit erfreute. In der ärmeren Bevölkerung verbreitete er sich als günstige Speisewürze ebenso rasch.
Die heute bekanntesten Variationen sind der mittelscharfe Senf, der Dijon-Senf oder der süße Senf. Letzterer wird besonders gern in Bayern gegessen. Der wohl berühmteste Senf des Dreiländerecks kommt aus Monschau in der Eifel. Die Produkte der historischen Senfmühle sind weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.
Aus Senfkörnern wird Senfpaste
Insgesamt gibt es ca. 40 verschiedene Senfarten, wovon allerdings nur zwei zu der uns bekannten Senfpaste weiterverarbeitet werden: Der braune Senf, auch schwarzer Senf genannt, ist schärfer als der weiße Senf. Dessen Schärfe hält jedoch länger an.
Bei der Senfherstellung werden die Körner zunächst gereinigt, gesiebt und poliert. Anschließend werden sie von Walzen zu Schrot verarbeitet und das enthaltene Öl wird ihnen durch Pressen entzogen. In einem nächsten Schritt erfolgen das Maischen, Mahlen, Kühlen und Entlüften des Schrots. Danach wird der Rohsenf zum Reifen eingelagert und kann schließlich verkaufsfertig abgefüllt werden.
Senfkörner, so heißt es, stärken den Gesamtorganismus und reinigen das Blut. Zusammen mit heißem Wasser werden sie außerdem zum Gurgeln bei Halsschmerzen und Bronchitis verabreicht. Ebenso kann Senf bei Atembeschwerden und Rheuma eingesetzt werden.