Mutzen, Puffel, Nonnevötzje und Co.
Sie gehören zum Öcher Fasteloovend wie Karl der Große zum Dom: Puffel, Mutzen und Co. Die Tradition der Süßspeisen reicht mehrere Jahrhunderte bis ins Mittelalter zurück. Damals wurde am Fettdonnerstag, dem Karnevalsdonnerstag, zum letzten Mal vor der Fastenzeit geschlachtet. Das so gewonnene Fett wurde in energiereichen Mahlzeiten und Gebäcken verarbeitet. Generell werden an Karneval viele Fleisch-, Zucker- und Milchprodukte verzehrt, da darauf ab Aschermittwoch zu verzichten ist. Zwar fasten heute nur noch wenige Menschen, dennoch sind die leckeren Fettgebäcke als Tradition erhalten geblieben.
Mutzen und Mutzenmandeln
Mutzenmandeln, auf Oecher Platt auch Nonnevötzje genannt, erfreuen sich in unserer Region großer Beliebtheit und sind an Karneval ein Muss im Sortiment der rheinischen Bäcker. Dieses kleine Mürbeteiggebäck hat eine mandel- oder tropfenähnliche Form und wird aus Mehl, Backfett, Zuckern, Eiern und Backpulver zubereitet. Anschließend wird das Ganze im Fett ausgebacken und in Zucker gewälzt. Schmeckt übrigens auch als vegane Variante köstlich. Von rheinischen Mutzen unterscheiden sie sich sowohl in der Zubereitung als auch in der Form. Der zähere Mutzenteig wird dünn ausgerollt und in Rauten geschnitten, bevor er im heißen Öl goldgelb ausgebacken wird. Beliebt sind auch Quarkmutzen – klassisch und vegan.
Puffel, Krapfen oder Berliner?
Berliner, Krapfen oder Puffel, wie der Öcher sagt, sind das wohl bekannteste unter den Karnevalsgebäcken. Angeblich wurden die Puffel von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden. Dieser ging unter der Herrschaft Friedrichs des Großen zur Armee mit dem Vorhaben, Kanonier zu werden. Stattdessen landete er in der Feldküche, wo er seine eigenen kleinen „Kanonenkugeln“, die Berliner, herstellte.
Heute ist die Süßspeise ganzjährig im Sortiment der regionalen Bäckereien vertreten. An Karneval werden sie zudem in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung verkauft – ob klassisch mit Aprikosenmarmelade gefüllt und mit Puderzucker bestreut oder ausgefallen mit Marshmallows und rosa Zuckerguss. Das Gebäck aus einfachem Hefeteig lässt sich auch selbst zubereiten. Der Teig wird im Fett ausgebacken und anschließend lecker befüllt, je nach Belieben mit Marmelade, Schokolade oder Eierlikör. Puderzucker obendrauf rundet das süße Vergnügen ab. Mit unseren Rezepten gelingen die süßen Karnevalsleckereien garantiert. Guten Appetit und Oche Alaaf!