Frühkartoffeln schmecken mit und ohne Schale
Wer Frühkartoffeln in seinem Garten anbaut oder auf dem Markt kauft, kann daraus leckere Gerichte zaubern. Allerdings gibt es bei der Zubereitung einiges zu beachten.
Ihre Schale ist dünn und der Stärkeanteil gering: Frühkartoffeln sind schmackhaft. Doch grüne Stellen an den Knollen sollte man besser nicht verzehren, rät die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Denn in der Schale befindet sich Solanin.
Die schwach giftige Verbindung schützt die Kartoffeln in der Natur vor Fraßfeinden. Auch beim Menschen kann Solanin Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Daher sollte man Kindern Kartoffeln besser nur geschält anbieten.
Zudem empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung die Frühkartoffeln nur mit Schale zu essen, wenn diese frisch und unverletzt ist. Grüne Stellen sollte man besser entfernen. Frühkartoffeln sollte man auch nicht lange lagern. Schmeckt ein Kartoffelgericht bitter, sollte man es besser nicht verzehren.
Übrigens: In Deutschland werden die ersten Frühkartoffeln bereits Mitte Mai geerntet – in der Pfalz und der Lüneburger Heide. Bekannte Sorten sind etwa Pfälzer Krumbeere, Belana oder Gala. Sie haben eine kürzere Wachstumszeit als normale Speisekartoffeln.
Weil Frühkartoffeln noch sehr jung sind, wurde ihr Zuckergehalt noch nicht überwiegend in Stärke umgewandelt. Deshalb sind sie klein, leicht süßlich, besonders schmackhaft und haben dünne Schalen.
Gedämpft (zum Beispiel im Garsieb oder mithilfe eines Dampfgarers) schmecken junge Kartoffeln besonders zart, aber auch geröstet sind sie köstlich. Beide Garmethoden schonen anders als das Kochen die in den Kartoffeln enthaltenen Vitamine.
Frühkartoffeln enthalten etwa 80 Prozent Wasser, außerdem Stärke, Zucker, pflanzliches Eiweiß und viel Kalium und Vitamin C. Die Haltbarkeit der Frühkartoffel ist übrigens begrenzt: Innerhalb von zwei Wochen sollten die Knollen gegessen werden.
Dieter Tepel, Geschäftsführer der Kartoffel-Marketing GmbH, erklärt: „Für den Anbau von Kartoffeln verwenden Landwirtinnen und Landwirte speziell gezüchtetes Pflanzgut, die sogenannten Mutterkartoffeln.“ Bei der Pflanzung brauchen die schmackhaften Erdäpfel Ruhe und besonderen Schutz: Die vorgekeimten Mutterkartoffeln werden in gleichmäßigen Abständen in Furchen gelegt und mit Erde bedeckt, um sie vor Unkraut und Licht zu bewahren.
Die neuen Kartoffelkinder bilden sich aus den Trieben der Pflanzkartoffel, die zu Ausläufern werden und verwurzeln. Dabei gibt die Mutterknolle für ihre Kinder alles und schenkt ihre ganze Energie bis zur Ernte den Tochterknollen. Die werden aus der Erde geholt, sobald das oberirdische Kartoffelkraut abgestorben ist. (dls/tts/kmg/dpa)